Die Türkei im Schicksalsjahr 2023
Auf dem Podium diskutieren
Gülistan Gürbey, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
Yevgeniya Gaber, Senior Fellow am Centrum für moderne Türkeistudien (MTS) und beim Atlantic Council, Odessa
Jens Bastian, Centrum für angewandte Türkeistudien (CATS) und Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Moderation
Christian Hagemann, Geschäftsführer der Südosteuropa-Gesellschaft, München
Zum Thema
Die Türkei hat in den letzten Jahren für viele Schlagzeilen auch in Deutschland gesorgt. Ihre außenpolitischen Rollen sind dabei breit gefächert und oft auch widersprüchlich, vom unbequemen NATO-Partner, als Vermittler im Ukrainekonflikt, als militärischer Akteur im Nahen Osten und Afrika, oder als Waffenlieferant an die Ukraine. Innenpolitisch waren die letzten Jahre durch eine weitere Personalisierung und Stärkung autoritärer Praktiken geprägt, auch wenn die Machtbasis der regierenden AKP vermehrt Risse zeigt. Die sich immer mehr verschlechternde wirtschaftliche Lage hat Präsident und Regierung zusätzlich unter Druck gesetzt.
Das Jahr 2023, in dem sich die Gründung der türkischen Republik zum hundertsten Mal jährt, zeigt sich nun in mehrfacher Hinsicht als Schicksalsjahr für das Land am Bosporus: Im Februar wurde der Süden der Türkei von einem Erdbeben nie dagewesen Ausmaßes erschüttert, mit zehntausenden Toten, über 100.000 Verletzten und insgesamt Millionen betroffenen. Gleichzeitig sollen in diesem Jahr Präsident und Parlament neu gewählt werden, vor dem Hintergrund einer extremen Inflation, einer sehr ungewöhnlichen Wirtschaftspolitik der Regierung und einem verstärkten Kollisionskurs der regierenden AKP mit der Opposition.
Vor diesem Hintergrund möchten wir mit Expertinnen und Experten diskutieren, wie es mit und in der Türkei in den nächsten Monaten weitergehen wird. Dabei betrachten wir die innenpolitische Lage nach dem Erdbeben und vor den Wahlen, die Rolle der Türkei im Krieg gegen die Ukraine, sowie die wirtschaftlichen Aussichten des Landes und seine Partnerschaften mit außereuropäischen Akteuren. Grundlegend soll dabei gefragt werden, wie es um die Stabilität der Macht der AKP und Präsident Erdogans bestellt ist, und wie sich das Verhältnis zur EU und Deutschland in Zukunft entwickeln wird.
Anmeldung
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zugang nur mit Eintrittskarte für die
Leipziger Buchmesse. www.leipziger-buchmesse.de
Am 27.04.2023, 14:00 Uhr
Ort: Stand E406, "Forum Weltweit", Halle 4, Leipziger Buchmesse