Lesung und Gespräch

Jehona Kicaj „ë“: Kosovo-Krieg, die Sprache der Knochen und die Sprachlosigkeit der Diaspora

In Kooperation mit der Universität Wien, dem Institut für Habsburg und Balkanforschung der ÖAW und der Buchhandlung apunkt bahoe

  • Foto: Wallstein Verlag

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  • Foto: Carl Philipp Roth

    Foto: Carl Philipp Roth

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    Der ungewöhnliche Titel »ë« steht für einen Buchstaben, der in der albanischen Sprache eine wichtige Funktion hat, obwohl er meist gar nicht ausgesprochen wird. Als Kind von Geflüchteten aus dem Kosovo ist die Erzählerin auf der Suche nach Sprache und Stimme. Den Kosovokrieg Ende der 90er-Jahre erlebt sie aus der Entfernung. Doch auch in der Diaspora sind Krieg und Tod präsent – sie werden nur anders erlebt als vor Ort.

    Der Roman »ë« erzählt vom Kosovokrieg und erinnert an das Leid von Familien, die ihre Heimat verloren haben, deren ermordete Angehörige anonym verscharrt wurden und bis heute verschollen oder nicht identifiziert sind. Eine Vergangenheit, die nicht vergehen kann, weil sie buchstäblich in jeder Faser des Körpers steckt, wird von Jehona Kicaj im wahrsten Wortsinn zur Sprache gebracht.

    Jehona Kicaj liest aus ihrem Roman „ë“ und spricht mit Miranda Jakiša und Robert Pichler über das Aufwachsen in der Diaspora, das Erinnern an den Krieg und über Sprache: die albanische, die deutsche – und jene, in der die Knochen der Ermordeten zu uns sprechen. Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein und kleinen Snacks ein – mit Gelegenheit zum Austausch und zur Signatur des Buches durch die Autorin.

    Moderation

    • Miranda Jakiša, Universität Wien
    • Robert Pichler, Institut für Habsburg und Balkanforschung, ÖAW

    Am 15.01.2026, 19:00 Uhr

    Ort: Buchhandlung apunkt bahoe, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien

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