„Ruski doktor“: Russische Soft Power in Serbien
Jens Herlth, Fribourg
Vortrag
Jens Herlth (Fribourg)
Kommentar
Johannes Grotzky (Slavistik/Medien)
Zum Thema
Der Vortrag untersucht die serbische Gesundheitsillustrierte „Ruski doktor“, die seit 2016 monatlich erscheint und in mehreren Ländern Ex-Jugoslawiens sowie in der Diaspora verkauft wird. Der „Ruski doktor“setzt auf die Verbreitung von „authentisch russischem Gesundheits-content“. Dieser umfasst „traditionelle“ Heilmethoden, pflanzliche Medizin und Esoterik, aber auch schulmedizinisches Wissen. Ein wiederkehrendes Thema ist die emotionale wie ideologische Bindung an Russland – vermittelt über eine vorgestellte „slawische Identität“, einen imaginierten gemeinsamen Körperdiskurs sowie über die Anknüpfung an die Orthodoxie. Der Fall der Zeitschrift ist aufschlussreich, weil man hier sehen kann, wie auf affektiv-körperbezogener Ebene die Botschaft eines vertrauenswürdigen und wohlwollenden Russland transportiert wird.